Behandlung

Nieren- und Harnleitersteintherapie mittels moderner Lasertechnik

Heute zählt das Nieren- und Harnleitersteinleiden zu den typischen Wohlstanderkrankungen. Bis zu 10% der Schweizer Bevölkerung haben das Risiko im Laufe ihres Lebens einen Stein zu bilden. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Bewegungsmangel, falsche Ernährung und mangelnde Flüssigkeitsaufnahme zählen zu den häufigsten Risikofaktoren. Durch ständig neu entwickelte Techniken insbesondere in der Lasertechnologie konnte die Therapie in den letzten Jahren grundlegend gewandelt werden. Während früher die meisten Patienten mittels extrakorporaler Stosswelle (ESWL) von aussen in vielen Sitzungen therapiert wurden, genügt heute meist eine Behandlung mittels starrer und flexibler Ureterorenoskopie (URS) und der Laserzertrümmerung.

Ureterorenoskopie mit Laserdesintegration und Konkrement-Entfernung (URS):
Bei dieser Therapieform kann man durch die Harnröhre, durch die Blase in den Harnleiter vorgehen. Mit dem sogenannten URS-Gerät, welches sehr dünn und flexibel ist, sieht man nun alle Strukturen ein. Insbesondere können die Steine im oberen Harnleiterabschnitt und auch in den Nierenkelchen eingesehen werden. Sollten die Steine, die nun in der Niere oder im Harnleiter liegen, zu gross sein um als Ganzes entfernt zu werden kann mittels Laser das Konkrement zerkleinert werden. Die Einzelteile werden dann Schritt für Schritt mit einem kleinen Fasskörbchen entfernt. Es können somit nahezu alle Steine jeglicher Grösse und jeglicher Härte therapiert werden. Meist bedarf es nur einer einzigen Behandlung. Im Anschluss daran werden die entfernten Konkremente zur Steinanalyse eingeschickt so dass für die Zukunft prophylaktische Massnahmen getroffen werden können. Diese moderne Technik hat nahezu alle anderen Therapieformen bei Harnleiter- und Nierensteinen abgelöst.

Selbstverständlich steht jedoch in der Klinik Hirslanden auch für den Bedarfsfall ein ESWL-Gerät zur Verfügung.

Perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL):

Bei größeren Steinen der Niere, die nicht im Rahmen einer Spiegelung durch Harnröhre und Harnleiter (URS) entfernt werden können, kommt dieses Verfahren zur Anwendung. Hierbei wird in einer Kombination aus Röntgendurchleuchtung und Ultraschall die steintragende Niere direkt von außen mit einer Nadel punktiert und anschließend der Stichkanal aufgedehnt. Über einen Arbeitskanal können die Steine unter Sicht mit einem Laser zerkleinert und die einzelnen Fragmente ausgespült werden. Nach dem Eingriff wird in aller Regel ein dünner Katheter über den Stichkanal von außen direkt in die Niere eingelegt. Dieser kann meist nach ca. 3 Tagen wieder entfernt werden.
In nahezu allen Fällen wird dieser Eingriff als Mini-PCNL durchgeführt, was bedeutet, dass der Zugang zur Niere lediglich einen Durchmesser von 3 – 5 mm aufweist, was auch der Länge des Hautschnitts entspricht. Nur in Ausnahmefällen, wie z. B. einem Stein, der das gesamte Hohlsystem ausfüllt (Ausgussstein) ist ein größerer Arbeitskanal von ca. 1 cm Durchmesser notwendig.